Strengere Massstäbe bei Hypothekenvergabe

Pfeil nach unten Icon
Immobilien
|
30/6/2024

Den Traum vom Eigenheim in der Schweiz zu verwirklichen, ist alles andere als einfach. Eine Erleichterung bot die Kulanz der Banken bei der Berechnung der Tragbarkeit. Seit der Zinswende werden jedoch wieder strengere Massstäbe angelegt. 

Da die Immobilienpreise in den letzten Jahren erheblich schneller gestiegen sind als die Einkommen, mussten Hypothekenanbieter in der Vergangenheit bei ihren Tragbarkeitskriterien mehr Flexibilität zeigen, um weiterhin Geschäfte finanzieren zu können. Bis zum markanten Zinsanstieg Anfang 2022 wurde die Vergabepolitik kontinuierlich gelockert.

Gemäss Analyse des Hypothekarvermittlers Moneypark erfüllten im 2021 nur noch 45 Prozent der über Moneypark gemachten Abschlüsse die Standard-Tragbarkeitskriterien von einem Drittel. Bei 17 Prozent der Fälle lag sogar eine stark erhöhte Tragbarkeit von über 40 Prozent vor.

Verglichen mit 2015 erfüllten noch über drei Viertel der abgeschlossenen Hypotheken die gängigen Tragbarkeitsstandards. Regionalbanken und Sparkassen zeigten laut Moneypark bei geringem Einkommen eine gewisse Nachsicht, da sie die lokalen Gegebenheiten besser einschätzen konnten.

Zinswende sorgt für Vorsicht

Seit der Zinswende sind auch die bisher grosszügigen Anbieter vorsichtiger geworden. Im Jahr 2023 entsprachen 49 Prozent der über Moneypark vermittelten Hypotheken wieder der üblichen Tragbarkeitsgrenze. Lediglich 14 Prozent wiesen eine deutlich erhöhte Tragbarkeit auf.

Die Analyse von Moneypark stützt sich auf über 1000 Neufinanzierungen von selbstgenutzten Eigenheimen pro Jahr, die über ihre Plattform abgewickelt wurden. Geschäfte zur Verlängerung oder zur Finanzierung von Renditeobjekten wurden nicht einbezogen.

Wer trotz weniger Einkommen seinen Wohntraum verwirklicht, muss dafür etwas mehr bezahlen. Gemäss Moneypark belief sich der durchschnittliche Zinssatz für zehnjährige Hypotheken mit erhöhter Tragbarkeit im Jahr 2023 auf 2,45 Prozent. Gutverdienende zahlten im Schnitt nur 2,30 Prozent.

Sie haben eine Frage?

Kontaktieren Sie unsTelefon Icon
+41 31 351 30 31