Michel Meier ist Versicherungsexperte und Finanzplaner mit eidgenössischem Fachausweis. Im Interview zeigt er auf, welche Gebäudeversicherungen nebst der obligatorischen Versicherung sinnvoll und empfehlenswert sind und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
Ich bin unabhängiger Versicherungsbroker und bringe seit 6 Jahren als Inhaber und Geschäftsführer von Valency Finance mehr Ordnung in den Versicherungsdschungel. Zuvor war ich 10 Jahre im Aussendienst in der Versicherungs- und Finanzbranche tätig. Bei Valency Finance bieten wir nebst Versicherungslösungen auch Finanzplanung, Treuhand-, Steuer- und Unternehmensberatung an.
Es ist sehr wichtig, seine Immobilie(n) gut zu versichern, da das Eigenheim für viele das Wertvollste ist, was sie besitzen. Es gibt einen obligatorischen Teil der Gebäudeversicherung, welche Feuer- und Elementarschäden abdeckt. Unter Elementarschäden fällt teils auch der Bereich Wasser. Einfach gesagt umfasst dies alles, was von oben oder unten kommt. Zusätzlich zur obligatorischen Gebäudeversicherung gibt es eine breite Palette von privaten Versicherungen, bei denen man individuell abwägen muss, was sinnvoll ist und welche Risiken man abdecken möchte. Dabei spielen die Eigenschaften des Hauses, die verbauten Techniken und andere Faktoren eine Rolle.
Wichtig ist, sicherzustellen, dass die Versicherungssumme mit dem geschätzten Wert der Immobilie übereinstimmt. Es gibt Fälle, in denen nach Renovierungen der Wert des Hauses gestiegen ist, dies der Gebäudeversicherung gemeldet wurde aber der Privatversicherung nicht. Es kann vorkommen, dass dies bei einem Schadenfall zu einer Unterdeckung führt, wenn die Summen nicht mehr übereinstimmen. Wichtig ist auch zu prüfen, was in der obligatorischen Versicherung nicht abgedeckt ist. Manche kantonalen Gebäudeversicherungen schliessen bestimmte Gebäudeteile aus, hier kann es sinnvoll sein, diese über eine private Versicherung abzudecken.
Aktuell beobachten wir, dass die Schadenszahlungen zunehmen. Spannend hierbei ist, dass nicht unbedingt die Häufigkeit, dafür aber die Höhe der Schadenszahlungen deutlich zugenommen hat. Daraus können wir schliessen, dass die einzelnen Ereignisse (z.B. Unwetter) heftiger ausfallen. Entgegen den Erwartungen, nehmen auch Wasserschäden bei den privaten Versicherungen zu. Sprich jene, welche durch Leitungen und Behältnissen verursacht werden. Dies überrascht, denn die Qualität der Leitungen hat sich über die letzten Jahre verbessert. Vermutlich warten Eigentümer und insbesondere Stockwerkeigentümergemeinschaften bei einem Sanierungsbedarf zu lange ab. Bei Schäden in Neubauten, welche auch keine Seltenheit sind, ist diese Problematik wahrscheinlich auf den Fachkräftemangel im Bausektor zurückzuführen.
Wenn man eine Immobilie vermietet, ist es äusserst wichtig, eine Gebäudehaftpflichtversicherung abzuschliessen. Diese Versicherung deckt die Kosten für Personen- und Sachschäden ab, die direkt auf die Existenz des Gebäudes oder Grundstücks zurückzuführen sind. Sie schützt vor Schadensansprüchen Dritter, die auf dem Gelände entstehen, sowie vor Schäden, die durch mangelhaften Unterhalt oder Reparaturarbeiten verursacht wurden. (Z.B. Die Vernachlässigung der Schneeräumung, die zu einem Unfall führen kann).
Die Versicherungen, die wir zudem fast immer empfehlen, sind Wasser und Bruch als Ergänzung zur obligatorischen Gebäudeversicherung. Dies deckt die grundlegenden Risiken ab. Die Technikversicherung und die Erdbebenversicherung sind individuell zu betrachten und hängen von den spezifischen Bedürfnissen des Eigentümers ab. Ich selbst bin tendenziell schweizerisch unterwegs, also lieber auf der sicheren Seite und versichere mich deshalb sehr gut. Aber nicht doppelt. ;)
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Michel Meier ist Versicherungsexperte und Finanzplaner mit eidgenössischem Fachausweis. Er arbeitet seit 16 Jahren in der Finanzbranche und ist Geschäftsführer von Valency Finance in Urtenen-Schönbühl.
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