Die Mietzinse sind an den sogenannten Referenzzinssatz gekoppelt, dieser ist der durchschnittliche Zinssatz aller Hypotheken der Schweiz. Dieser kannte bisher nur eine Richtung: nach unten. Seit dem Bestehen ist dieser von 3.50 auf 1.25 Prozent gesunken. Doch nun geht eine Studie der UBS davon aus, dass es zu einer Wende kommt.
Aufgrund der steigenden Zinsen und der Inflation rechnen Experten damit, dass der Referenzzinssatz im Frühling 2023 erstmals steigen könnte. So könnte es sein, dass nebst den eh schon steigenden Nebenkosten, ab Juli 2023 höhere Mieten in Rechnung gestellt werden, weil eine Erhöhung des Referenzzinssatzes um 0,25 Prozent ein Mietzinsanpassung um 3 Prozent erlaubt.
Doch damit nicht genug: Gleichzeitig darf auch die seit der letzten Mietzinsanpassung verstärkte Teuerung im Umfang von 40 Prozent auf die Mieten aufgeschlagen werden. Heisst, Vermieter dürften infolge der Inflation die Mieten um 4 bis 5 Prozent anheben und bis Ende 2023 sogar auf 7 bis 8 Prozent.
Denn nur jene Vermieter können eine Erhöhung gemäss Referenzzinssatz durchsetzen, die in der Vergangenheit auch die Zinssenkung weitergegeben haben. Da schätzungsweise nur rund 20 Prozent aller Mieterinnen in der Vergangenheit von ihrem Recht auf Mietzinsreduktion Gebrauch gemacht haben, wird es letztlich nur einen Teil der Mietverträge betreffen.
Düsterer sind allerdings die langfristigen Aussichten: Laut UBS-Studie dürfte sich der Referenzzinssatz in den nächsten Jahren auf einem Niveau von 2,5 Prozent einpendeln. Damit könnten die Mieten bis 2025 je nach Inflation bis zu 20 Prozent angehoben werden. Dies bringt die UBS zur Prognose, dass der hypothekarische Referenzzinssatz bei einer solchen Anhebung zunehmend als Instrument hinterfragt wird.